STATEMENT

Meine künstlerische Arbeit benutzt die bildhaften Sujets der Gegenwart (Werbung, Film, Computerspiel, Zeitschriften) und deren Phänomene im digitalen Raum. Die visuelle Wahrnehmung war in den letzten 15 Jahren essentiellen ästhetischen Veränderungen ausgesetzt. Auf der Basis der Digitalisierung der visuellen Kommunikation hat eine extreme Zunahme von Farbigkeit, Buntheit und Kontrast unsere Alltagsumgebung okkupiert. Die visuellen Reize werden hochgefahren, um im Wettbewerb der Aufmerksamkeit zu bestehen. Die Zeit auf Reize zu reagieren wird immer kürzer. Diese ästhetischen Phänomene der Überreiztheit übersetze ich durch die Malerei in abstrakte oder narrative Bildkonzepte. Die aus dem inhaltlichen Zusammenhang gerissene neu zusammengesetzte Ästhetik ist grell, kontrastreich, farblich scharf. Es geht um Verdichtung, Übertreibung, Verzerrung, Zerstörung und neu Interpretieren. Es geht um Malerei als Mittel direkter Kommunikation. Meine Malerei soll den Betrachter herausfordern, überfordern und unterhalten. „Es geht darum, das Leben zu übertreffen“, frei mit dem Material umzugehen und die Dinge in eine andere Ordnung zu rücken.


Die  sinnliche Erfahrung  steht  in der Malerei an vorderster Stelle, was in der Natur des Tafelbildes  und des benutzten  Materials  liegt und bezieht sich sowohl auf den Künstler als auch auf den Betrachter  Alles Weitere ergibt sich.  Die Notwendigkeit eines Kontextes in der Kunst betrachte ich skeptisch, das Diskursive erschöpft sich zunehmend durch Beliebigkeit.


Ich arbeite jeweils mit unterschiedlichen malerischen Konzepten: Narrativen, abstrakten, konzeptuellen oder konkreten, meist in kleinen Serien. Damit habe ich größtmögliche künstlerische Freiheit, in meinen Bildern den mir angemessen erscheinenden formalen  Ausdruck zu erreichen.  Am allerwenigsten will ich mich  langweilen, so wenig wie den Betrachter. Jedes fertige Bild erzeugt neue Fragen, die mich herausfordern, mit dem nächsten Bild eine Antwort zu finden.  Im Sinne von A. Camus: „wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen“.

Thesen zur Befreiung der  Malerei

Malerei muss erschrecken - Malerei  muss einlullen - Malerei muss weh tun - Malerei  muss heilen - Malerei muss nicht erbauen - Malerei muss desillusionieren - Malerei  muss nicht glücklich machen - Malerei  muss abstoßen - Malerei soll  betören - Malerei muss kein Projekt sein - Malerei soll stören - Malerei muss faszinieren - Malerei  muss  hässlich sein - Malerei  muss  schön sein - Malerei soll  verängstigen - Malerei muss verlocken - Malerei muss keine soziale Plastik sein Malerei - muss keine Antworten geben - Malerei soll   Fragen stellen - Malerei muss Ablehnung erzeugen - Malerei muss Begehren erwecken - Malerei darf nicht kalt lassen - Malerei soll heiß machen - Malerei muss Interesse erzeugen - Malerei muss keinen Inhalt haben - Malerei darf nicht beruhigen - Malerei muss irritieren - Malerei muss nicht sein - Malerei darf abstrakt, narrativ, konkret, surreal sein - Malerei darf …